Spur und Sturz: die richtige VERMESSUNG

[the bruce]

Hi Benni,

man muss klar zwischen Straße und Rennbetrieb sowie zwischen PKW und reinem
Rennwagen unterscheiden:


- im Rennbetrieb fährt man ausschließlich am Limit, d.h. alle Kurven voll

- auf der Straße rollt man zu 99 % dahin (ohne nennenswerte G-Kräfte


Logischerweise belastet das die Reifen völlig anders. Hohe Sturzwerte und Nachspur
würden im Alltag zu extremem Reifenverschleiß an der Innenkante führen. Auch der
Geradeauslauf wäre kritisch. Eine Rennstrecke kennt kein Spurrinnen.


- ein PKW hat ein auf geringen Verschleiß optimiertes Lenktrapez > die Spur geht bei
Lenkeinschlag in Nachspur über um so den Schlupf in engen Radien zu verringern, bspw
im Stadtverkehr. Stichwort: "Ackermann".

- ein Rennwagen besitzt das Gegenteil: die Spur geht mit zunehmendem Lenkeinschlag
in Vorspur über (Sportwagen wie ein 911er besitzen als Kompromiss ein Parallelogramm).


Das Thema kann man so noch um etliche Aspekte weiter führen. Es gibt ganze Bücher
darüber.


Kurz: man kann das einfach nicht vergleichen. Krumm geht in seinem Buch ja nur auf
reine Rennfahrzeuge ein. Nichtsdestotrotz kann ja jeder mal Nachspur an beiden Achsen
ausprobieren. Allerdings: dabei unbedingt den Verschleiß im Auge behalten. Gerade zu-
sammen mit viel Sturz (und nur dann macht es Sinn) werden die Reifen auf der Innenseite
in wenigen tausend km runter sein. Also auch ein teurer Spaß.