Auslandseinsatz

[Fuchs]

(12.03.2012 15:52)r265 schrieb:  Mach dir keinen Kopp - man kann auch aus der Haustür gehen, umknicken und sich beim hinfallen das Genick brechen.

Ich will damit nicht in Frage stellen, dass es gefährlich werden könnte; aber sich davon alles verhageln lassen ist auch nix.
Statistisch betrachtet dürfte man dann auch nicht Auto fahren etc.

Ich bin auch viel dienstlich unterwegs - vielleicht nicht gerade als Soldat aber durchaus auch mal in Ost-Europa. Man muss einfach einen gesunden Menschenverstand waren.
Ansonsten hat das Land tolle Einwohner und leckres Essen. Mach dir eine schöne Zeit und denk immer daran, dass du unser Land repräsentierst: also immer nett lächeln und freundlich sein


Wenn man sich immer zu viele Gedanken über das "hätte, würde, könnte" macht, bleibt kaum noch Zeit um das Leben zu genießen!

Ich denke, das sollte man so nicht miteinander vergleichen.

In den Krieg zu gehen ist sicher etwas vollkommen anderes, als vor die Tür zu gehen und umzuknicken, oder Ähnliches.

Und, sich im Krieg, und das ist es definitiv da unten, ne schöne Zeit zu machen, ist sicher auch nicht der allerbeste Tip.
Sicher, man MUSS das Beste draus machen und in der Lage leben.

Das gute Verhältnis unter den Kameraden ist da mit das Wichtigste, was es gibt und trägt zum guten Klima bei.
Aber, von ner schönen Zeit würd ich nicht unbedingt reden wollen.

Es sterben fast täglich Menschen in Afghanistan und die Zeit wird noch viel Schlimmeres mit sich bringen.
Der letzte Amoklauf und der Absturz den türkischen Helis tragen auch nicht gerade dazu bei, die Spannungen dort abzubauen.

Als Falli bist du immer in erster Reihe und die Speerspitze an der Front.

Rechne damit, sehr viele sehr sehr schlimme Sachen zu sehen.

Es ist keine Schande, auch nicht für einen Falli, zu weinen.
Redet viel miteinander und rege an, mit deiner Gruppe regelmäßig eine Supervision zu machen.

Versuch auf keinen Fall, schreckliche Bilder und Erlebnisse für dich ganz alleine zu verarbeiten, das geht in den allmeisten Fällen gründlich in die Hose.

Ich würde mir wünschen, das du auf deine Kammeraden genauso gut aufpasst, wie du deinen eigenen Augapfel beschützt.
Dann werden die selben Leute auch bereit sein, im äußersten Fall für einen Kameraden in die Bresche zu springen.

Denkt immer immer immerimmer immer zuerst an eure Eigensicherung und Rundumsicherung, das ist die Hälfte der Miete.

Trotz der sehr bedenklichen Lage da unten, öffnet euch auch für Land und Leute, genießt den hervorragenden Tee und die landestypischen Spezialitäten, aber, immer mit Bedacht.

Nicht alle wollen das Beste für euch.

Safety first!!!!

Kommt alle heile zurück und benehmt euch da unten wie zivilisierte Menschen, die Gutes tun.

Zeigt, das sich unsere Bundeswehr vor keiner anderen Armee der Welt verstecken muß und seid stolz, auf einem verträglichen Niveau.

Ich beneide euch nicht.

Woooohaaaaaa!!!!!

[Wiesel]

@Fuchs
Danke!
Dem ist eigentlich nicht mehr viel hinzu zu fügen.
Der Einsatz wird dich definitiv verändern, dass kann ich schon mal vorweg nehmen. Leicht wird das hinterher definitiv nicht werden.
Jeder Außenstehende kann sich davon sehr schlecht ein Bild machen.
Wenn du z.B. mit Freunden sprichst ist das für die überhaupt nicht greifbar, da sie es selber nicht mal ansatzweise erlebt, geschweige denn sich vorstellen können. Deine Kamerden jedoch wissen wovon du sprichst.

Selbst wenn du während deines Einsatzes kein Feuergefecht führen solltest ist die psychische Belastung enorm. Das sollte man nicht unterschätzen. Ich spreche da aus Erfahrung wie du weißt und auch wenn ich damals eine Topausbildung erfahren habe und eine Kameradschaft die seines gleichen sucht ist die Rückkehr ins Zivilleben oder auch nur in den Kasernenalltag eine echte Herausforderung.

Ich hatte echte Probleme den normalen Kasernenalltag zu bewältigen. Für mich kam mir das nur noch als "Kinderkram" vor. Ich hätte am liebsten gesagt:" Ich bin dann mal oben auf meiner Stube. Weckt mich wenn´s los geht!"

Ich kann mich dem was Frank schon geschrieben hat nur anschließen. Paßt auf euch auf und beherzigt all das erlernte.
Schon bald werdet ihr wissen, warum man von euch während eurer Ausbildung zum Fallschirmjäger und den darauf folgenden Ausbildungen soviel abverlangt hat.

"Einer für Alle und Alle für Einen!"
"Glück ab Fallschirmjägerkamerad!"

Niels

[B1ackra1n]

Soooooo. Danke an alle hier. Am Freitag Gehts los. Werde dann wohl die nächsten 2 Tage einfach mit der Familie verbringen und packen. Ich versuche ab und zu mal ein paar eindrücke hier Posten.
Glück ab an alle Kameraden, wir sehen uns in 6 Monaten.
Ciao bis dann.

[Beppo]

Ich war beim FschjgBtl 253 seinerzeit in Nagold.Ist allerdings schon einige Jährchen her.(89/90)
Da bin ich heute noch froh,dass beim Mauerfall und der Wiedervereinigung alles friedlich blieb.
Zu Deinem Auslanseinsatz wurde hier ja schon alles gesagt,also mach' ich's kurz : Passt auf Euch auf und kommt gesund wieder!

"Glück Ab"