Allgemeine Frage zum Motor (nicht Scirocco/VW)

[Dark09]

Hi Leute

Hab da mal eine Frage.
Ein Bekannter von mir ist Fahrer bei einer Spedition. Er ist mit seinem Ford Transit Firmenwagen auf der Autobahn unterwegs, als ihm plötzlich, bei voller Fahrt, Leistungsabfall des Motors und ein seltsames Geräusch auffällt.
Er direkt mit Warnblinker auf den Standstreifen. Der Wagen knatterte wohl sehr laut und ruckelte wie ein Trecker.
Der Wagen wurde dann eingeschleppt und nun heißt es, dass so einen Schaden noch nie jemand bei Ford gesehen, geschweige denn davon gehört hat. Der Ventilhebel (oder Ventilschlepphebel?) sei gebrochen, kein Tropfen Öl oder Wasser sei im System gewesen, das wäre alles in allem ein Ding der Unmöglichkeit und kann nur einem Fahrfehler zuzuordnen sein. Angeblich hätte er sich verschaltet oder sowas!

Mein Bekannter ist seit fast 20 Jahren Berufskraftfahrer und hatte noch nie einen Unfall o.ä..
Was haltet Ihr von der Story und kann mich mal jemand über so einen Schaden aufklären?

Ich danke euch.

[INeedNOS]

Was hat denn ein "Verschalter" mit dem kompletten Verlust aller Flüssigkeiten zu tun? Die sollen nicht so viel Blödsinn in den Werkstätten reden, sondern stattdessen den Fehler beheben....meine Meinung, weil ich solche "Experteneinschätzungen" zu Genüge kenne und hier sind es ja auch noch Schuldzuweisungen. Ist denn einen Neuwagengarantie dadurch jetzt gefährdet? Generell kann jedes Bauteil ohne Zutun des Fahrers kaputt gehen. Ob das bei dieser Maschine jetzt eher selten oder gar nicht mal so ungewöhnlich ist, wissen nur die Spezies. Würde mal ein Ford Transit Forum ansprechen, wenn es nötig ist.

Was für ein Motor ist es denn?

[Darth-Maul]

Naja, Transit und Firmenwagen legt den Schluss nahe, dass es sich um einen Diesel handelt.

Mit kein Tropfen Öl oder Wasser im "System" meinen die möglicherweise, dass kein Öl oder Wasser aus den dafür vorgesehenen Kreisläufen ausgetreten ist.

Die tippen deshalb auf einen Verschalter, weil der Ventilhebel gebrochen ist. Das kann durch ein Überdrehen des Motors zustande kommen. Allerdings lässt sich das auch sehr gut überprüfen. Wenns durchs Überdrehen dazu gekommen sein sollte, dann müsste das Ventil beschädigt sein. Ist es das nicht, war es wahrscheinlich auch kein Überdreher.

Beim Verschalten/Überdrehen kann das Ventil auf dem Kolben aufsetzen. Hierbei bricht dann in der Regel das Ventil (oder Teile davon). An dieser Stelle könnte dann auch der Hebel brechen, aber das ist eigentlich eher unwahrscheinlich.


Ohne es gesehen zu haben halte ich Materialermüdung für wahrscheinlicher. Was hat der Hobel denn weg?
Das ist wieder der klassische Fall wo dem Kunden der Fehler aufs Augegedrückt werden soll. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Werkstatt die wirklich Schäden repariert (und nicht nur Inspektionen durchführt) so einen Schaden noch nie zu Gesicht bekommen hat.
Das ist die übliche Dummlaberei um den unwissenden Kunden zu verunsichern. Dies noch auf dem Rücken des Angestellten auszutragen halte ich echt für Verarsche.
Wenn die ihm den Schuh anziehen wollen, mal ganz klare Beweise verlangen. Außerdem sind die Kipphebel auch net so teuer.

[INeedNOS]

die Kipphebel mögen bezahlbar sein, aber die gesamte Reparatur eher weniger

Dass es sich um einen Diesel handelt liegt nahe, auch wenn wir es nur vermuten können, aber welcher Diesel? Gibt selbst im Transit bestimmt verschiedene Maschinen

[Darth-Maul]

Wenn das Ventil nicht getauscht wird, geht das je nach Motor und Auto ohne ein Ausbauen des Kopfes.

An nem 325i mach ich dir das in ner Stunde.

[INeedNOS]

ok, dann nehme ich 2x 325i

Na mal im Ernst: geht bei sowas nicht mehr kaputt als nur der Kipphebel? Hatte so einen Fall (zum Glück!) noch nicht, aber wenn da bei hohen Drehzahlen etwas im Ventiltrieb aussetzt, dann drücken die Ventilfedern das Ventil nach oben, der Kipphebel zerbricht, das Ventil kann dann zwar nicht mehr mit dem Kolben in Kontakt kommen, aber der Kipphebel kann sich doch durchaus im Ventiltrieb verkeilen und die Nockenwelle und/oder deren Lagerung beschädigen?!

[Darth-Maul]

Da hast du natürlich Recht. Es kann sein, dass da noch mehr im Argen liegt. Das sieht man natürlich erst wenn man das Ding aufmacht. Da er damit allerdings nicht mehr allzuweit gefahren ist, kann er natürlich Glück haben.

Ich würde bei so einer "Gelegenheit" an meinem Privatauto grundsätzlich alle Hebel und womöglich sogar Ventile tauschen lassen.

[Dark09]

Also...
Was das genau für eine Maschine ist, kann ich jetzt leider nicht sagen, aber es ist natürlich ein Diesel.
Laut meines Kollegen muss wohl der Motor ausgetauscht werden, so zumindest von seinem Chef berichtet.
Mit kein Öl und Wasser im System meinen die wohl, dass der furtztrocken gefahren wurde. Kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen, aber gut.

Also ich tippe nach Schilderung der genauen Ursache von euch auch eher auf Materialermüdung. Der Karren hat gute 200.000km runter und wird meines Wissens auch immer schön "ausgefahren". Dazu kommt noch, dass der Karren Diesel ohne Ende frisst, was wohl auch schon länger der Fall ist. Könnte das damit womöglich zusammenhängen?
Kann man meinen Bekannten dafür "am Karren pi..."?

Ich danke euch bis hierhin auf jeden Fall schon mal, für die rege Teilnahme am Thema

[INeedNOS]

dass der Wagen immer geschrotet wird dürfte auch im Interesse des Arbeitgebers liegen Geschrotet heißt in diesem Zusammenhang, dass der Wagen nunmal auch direkt nach dem Kaltstart voll beladen sofort bewegt werden muss, wenn man keine Zeit verschenken will. Das soll jetzt nicht wirklich Deinem Kumpel angelastet werden, zumal die Kiste auch bereits 200.000 km auf der Uhr hat?! Vor diesem Hintergrund es ist ja nicht nur kacke, sondern arschig, dass die Werkstatt die Meinung vertritt, dass der Fahrer den Motor zersägt hat!!!

Wenn kein Öl oder Kühlmittel im System waren, dann wundert es mich, dass der Motor nicht komplett in alle Einzelteile auseinander geflogen ist. Das kann eigentlich nicht sein! Auch da labert die Werkstatt anscheinend wieder scheiße....wie bitte soll ein Motor ohne Schmierung und Kühlung auch nur einen Meter fahren, ohne dass es zm Kolbenfresser, Lagerkollaps an allen Stellen und Turboschaden kommt anstatt nur ein kleines Kipphebelchen kollabieren zu lassen?

[Darth-Maul]

Also ohne Kühlwasser und Öl schafft der mit Sicherheit keine 200.000km.
Und die Flüssigkeiten verdunsten auch nicht innerhalb von 5 min. Zumal bei einer Spedition die Wartung des Fuhrparks eigentlich geklärt sein sollte.
Die Geschichte mit dem Motor pfurztrocken glaube ich also überhaupt nicht.

Aus der Ferne betrachtet wirkt es so als wolle man den schwarzen Peter rumreichen.

Nen Motortausch bei nem Transit, der 200.000km runter hat, klingt für mich auch nicht nach einem vernünftigen Entscheidungsträger.