ScIROCco Forum - Das erste Forum zum neuen VW Scirocco 3

Normale Version: Spur und Sturz: die richtige VERMESSUNG
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(20.09.2012 23:16)the bruce schrieb: [ -> ]Keine Frage, die Vermessung war auf Porsche-Preisniveau, aber ordentlich gemacht
ist sie - da kann man nicht meckern. Man sieht ja schon die Vollständigkeit auch bei
den indirekten Werten, die bei den ganzen 49,-- €-ex-und-hopp-ATU-Vermessungen
immer 'vergessen' werden. Außerdem wurde vorne auch der Sturz angeglichen und
dazu vermutlich der AGT verschoben. Da erscheint der Preis in einem anderen Licht.

Immerhin Cool

Wenn dann wenigstens Porsche drin ist, passt's Big Grin

(20.09.2012 23:16)the bruce schrieb: [ -> ]....Beobachte das mal und wenn du im kommenden Jahr noch etwas optimieren willst, dann
reden wir darüber. Von etwas hoch drehen über TT-Querlenker und -Schwenklager bis
hin zu anderen Domlagern gibt es ja eine Reihe von Möglichkeiten.

Gerne!
Allerdings hochdrehen steht nicht zur Option, VA steht auf oberstem TÜV Maß...
Aus aktuellem Anlass:

Vorne kann bekanntlich nur die Spur wie üblich über die Spurstangen eingestellt werden.
Hinten kann (und muss nach einer Tieferlegung) neben der Spur auch der Sturz wieder
zurück auf Serienwerte korrigiert werden. Das wird leider von vielen Werkstätten aus
Faulheit und/oder Unwissenheit vernachlässigt.

Hier mal die Einstellmöglichkeiten an der Hinterachse:

Spur - rot (zur Mitte hin, nahe am Auspuffrohr)
Sturz - grün (etwas versteckt weiter außen und oben am kleinen Lenker)


[Bild: index.php?page=Attachment&attach...35caeba05e]

[Bild: index.php?page=Attachment&attach...827a2131ac]

[Bild: index.php?page=Attachment&attach...2ff5722ebb]

[Bild: 12640700we.jpg]

[Bild: 12640701cy.jpg]

[Bild: 12640702bv.jpg]




Beides beeinflusst sich gegenseitig - muss also im Wechsel justiert werden. VW fordert
neue Muttern zu verwenden. Optimalerweise besorgt man sich die also vorher.
Geht nicht wenn man kein Mitglied im Octavia-RS Forum ist...
Nun besser?
Hallo zusammen,

nach der Abholung von meinem Scirocco R im Juli 2011 stellte ich fest, dass der Wagen bei gerade stehendem Lenkrad nicht geradeaus fuhr. Ich habe das reklamiert und es wurde eine Achsvermessung/Spureinstellung beim Händler durchgeführt. Diese ging leider total schief und der Wagen zog plötzlich in die andere Richtung. Es wurde darauf hin eine zweite Vermessung durchgeführt.
Nach dieser war es in Ordnung und der Wagen fuhr bei geradem Lenkrad auch gerade aus. Nun habe ich nach einem Jahr beim Wechsel der Sommerreifen festgestellt, dass diese jeweils auf der Innenseite total einseitig abgefahren sind. Links in gleichem Maße wie rechts! Ich habe nun die Protokolle der Vermessungen angefordert, mir wurde aber leider nur ein Protokoll zur Verfügung gestellt. Ein zweites würde nicht existieren!
Da ich nirgendwo gegengefahren bin bzw. ich absolut nicht nachvollziehen kann wie ich mir die Spur/Sturz so dermaßen verstellt haben soll gehe ich sehr stark davon aus, dass der Händler bei der Vermessung ein Fehler gemacht hat! Gegen eine selbstverschuldete Verstellung durch Bordstein etc. spricht auch, dass auf beiden Seiten sich jeweils die Reifeninnenseite absolut gleichmäßig abfahren. Wie soll soetwas durch Fremdeinwirkung möglich sein?

Ich weiss leider nicht ob das Protokoll das mir vorliegt von der ersten oder der zweiten Vermessung ist!
Kann hier irgendjemand anhand dem Protokoll und den Werten das Problem nachvollziehen/erklären?
Leider sieht der Händler das Problem erstmal nicht durch sich verschuldet! Wichtig zu wissen ist vielleicht noch, dass der Wagen nach wie vor bei geradem Lenkrad geradeaus fährt!

Danke vorab!

[Bild: unejeta9.jpg]
Der Sturz ist nicht gleichmäßig, besonders an der Vorderachse Nixweiss

Kannst ja mal mit meinem auf der Vorseite Vergleichen...
(30.11.2012 18:07)LLSven schrieb: [ -> ]Gegen eine selbstverschuldete Verstellung durch Bordstein etc. spricht auch, dass auf beiden Seiten sich jeweils die Reifeninnenseite absolut gleichmäßig abfahren. Wie soll soetwas durch Fremdeinwirkung möglich sein?

Das ist sogar sehr sehr leicht möglich. Verstellt sich durch Bordsteinanprall oder
ein Schlagloch die Spur in Richtung Nachspur (und das wird sie in solchen Fällen
i.d.R. tun), dann führt das zu mehr Innenverschleiß, und zwar auf beiden Seiten.

Übrigens sind ein schief stehendes Lenkrad und ein Schiefziehen zwei Paar Schuhe.
Solange die Sturzwerte perfekt gleich sind läuft die Mühle auch bei schiefer Spur
perfekt geradeaus. Nur steht eben das Lenkrad schief.


(30.11.2012 18:07)LLSven schrieb: [ -> ]Ich weiss leider nicht ob das Protokoll das mir vorliegt von der ersten oder der zweiten Vermessung ist!

Deshalb steht ja netterweise das Datum "02.08.2011" drauf. Fahne

Die Sturzwerte fallen etwas ungleich aus (es geht aber noch). Vor allem aber
sollte die Vorspur höher sein, erst recht bei einem tiefer gelegten Auto, was
bei dir ja der Fall zu sein scheint.

Tieferlegung bringt mehr Sturz, den man ja nur hinten wieder korrigieren kann
(und dort auch tun sollte).
Mehr Sturz lässt die inneren Hälften stärker verschleißen - logisch. Das muss
mit mehr Vorspur etwas kompensiert werden. Das weiß eigentlich jeder Mecha-
niker wenn er in der Ausbildung aufgepasst hat.

Ich sehe keinen akuten Handlungsbedarf, aber das Verschleißbild ist klar aus
den Messdaten erklärbar. Wenn du erneut eine Vermessung durchführen lassen
willst sollte darauf gezielt geachtet werden:

- Sturz hinten auf exakt -1°30' reduzieren
- Sturzwerte li/re angleichen (vorne und hinten)
- Vorspur vorne auf +0°15' (selbstverständlich Gesamtspur, also li + re)
- Vorspur hinten auf +0°10' bis 15'


Mal ehrlich: Noch kleiner ging's nicht?
(30.11.2012 21:26)the bruce schrieb: [ -> ]
(30.11.2012 18:07)LLSven schrieb: [ -> ]Ich weiss leider nicht ob das Protokoll das mir vorliegt von der ersten oder der zweiten Vermessung ist!

Deshalb steht ja netterweise das Datum "02.08.2011" drauf. Fahne

Die Sturzwerte fallen etwas ungleich aus (es geht aber noch). Vor allem aber
sollte die Vorspur höher sein, erst recht bei einem tiefer gelegten Auto, was
bei dir ja der Fall zu sein scheint.

Tieferlegung bringt mehr Sturz, den man ja nur hinten wieder korrigieren kann
(und dort auch tun sollte).
Mehr Sturz lässt die inneren Hälften stärker verschleißen - logisch. Das muss
mit mehr Vorspur etwas kompensiert werden. Das weiß eigentlich jeder Mecha-
niker wenn er in der Ausbildung aufgepasst hat.

Ich sehe keinen akuten Handlungsbedarf, aber das Verschleißbild ist klar aus
den Messdaten erklärbar. Wenn du erneut eine Vermessung durchführen lassen
willst sollte darauf gezielt geachtet werden:

- Sturz hinten auf exakt -1°30' reduzieren
- Sturzwerte li/re angleichen (vorne und hinten)
- Vorspur vorne auf +0°15' (selbstverständlich Gesamtspur, also li + re)
- Vorspur hinten auf +0°10' bis 15'


Mal ehrlich: Noch kleiner ging's nicht?

Erstmal vielen Dank für die hilfreiche Antwort! Habe das Protokoll per Ipad hochgeladen, da ist es sehr gut lesbar. Tut mir leid, wenn das auf dem PC nicht so ist. Ich habe es nochmal in höherer Auflösung hochgeladen!
Da ich nicht mehr nachvollziehen kann an welchen Tagen die Vermessungen durchgeführt wurden, hilft mir auch das Datum auf dem Protokoll nicht weiter...

Der Wagen ist Serie, es wurde also keine nachträgliche Tieferlegung durchgeführt.
Kannst du mir vielleicht noch etwas genauer erläutern durch welche Werte das Laufbild der Reifen sich erklären lässt, sodass ich dem Händler gegenüber argumentieren kann? Leider kenne ich mich selbst zu wenig aus...

Vielen Dank!

[Bild: uhejamy7.jpg]

Hier mal noch ein Foto vom Reifen, damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt!

[Bild: 5ubyra4y.jpg]
Eigentlich hatte ich doch bereits versucht genau das (in weiser Voraussicht)
zu erklären:

(30.11.2012 21:26)the bruce schrieb: [ -> ]Das ist sogar sehr sehr leicht möglich. Verstellt sich durch Bordsteinanprall oder
ein Schlagloch die Spur in Richtung Nachspur (und das wird sie in solchen Fällen
i.d.R. tun), dann führt das zu mehr Innenverschleiß, und zwar auf beiden Seiten.


................. Vor allem aber
sollte die Vorspur höher sein, erst recht bei einem tiefer gelegten Auto, was
bei dir ja der Fall zu sein scheint.

Tieferlegung bringt mehr Sturz, den man ja nur hinten wieder korrigieren kann
(und dort auch tun sollte).
Mehr Sturz lässt die inneren Hälften stärker verschleißen - logisch. Das muss
mit mehr Vorspur etwas kompensiert werden. Das weiß eigentlich jeder Mecha-
niker wenn er in der Ausbildung aufgepasst hat.

Ich sehe keinen akuten Handlungsbedarf, aber das Verschleißbild ist klar aus
den Messdaten erklärbar. Wenn du erneut eine Vermessung durchführen lassen
willst sollte darauf gezielt geachtet werden:

- Sturz hinten auf exakt -1°30' reduzieren
- Sturzwerte li/re angleichen (vorne und hinten)
- Vorspur vorne auf +0°15' (selbstverständlich Gesamtspur, also li + re)
- Vorspur hinten auf +0°10' bis 15'


Bei mehr Sturz stehen deine Räder so (von vorne oder hinten gesehen):

/ \

Also "X-Beine".


[Bild: 400px-Fahrwerk_Lenkung_Sturz_Definition_neu.jpg]


Damit ist schon mal ein gewisser Innenverschleiß klar, oder?

Hinten kann man das einstellen (sollte man auch tun), vorne nicht (da kann man
nur beide Seiten angleichen).

So, um das einigermaßen zu kompensieren muss man Folgendes tun, und das ist
auch seit Jahrzehnten so üblich und von VW so vorgesehen:

Man stellt eine sog. "Vorspur" ein, also einen positiven Spurwert. Das heißt, die
Räder laufen bei Vorwärtsfahrt aufeinander zu, also (diesmal von oben gesehen) so:

/ \ (VA)

/ \ (HA)

[Bild: vorspur.jpg]


Wenn man mit den Begrifflichkeiten nichts anfangen kann, dann bemüht man einfach
mal eine Minute lang Google, was ich hier ausnahmsweise mal für dich mache:


http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrwerk

http://www.devoteem.de/setupguide/html/S...rspur.html


Tut mir leid wenn ich das in einem etwas pampigen Ton sage, aber ab und zu wundere
ich mich schon über mangelnde Eigeninitiative. Googeln kann doch nun wirklich jeder.

Natürlich sind die Vorspurwerte deutlich kleiner (Winkelminuten) als die Sturzwerte (ein
halbes bis zwei Grad), sonst wäre der Verschleiß enorm.

Also, durch das "Aufeinander-zu-laufen" der Räder geht der Verschleiß wiederum mehr
auf die Außenseite, was die Folgen des negativen Sturzes teilweise kompensiert. Das
bedeutet auch: Je mehr (negativer) Sturz, desto mehr Vorspur muss man einstellen.

Dennoch: Wenn man unnötig hohen Sturz über eine Einstellung reduzieren kann (wie
es ja an der HA der Fall ist), dann ist das natürlich zunächst sinnvoller wenn ein solches
Verschleißbild vorliegt.

Deshalb hatte ich ja bereits o.g. Empfehlungen gegeben und ich füge noch hinzu, dass
es wie fast immer sinnvoll sein wird die Räder regelmäßig zwischen VA und HA zu tauschen,
gerade bei einem so starken Fronttriebler.


ps:
Deine Sturzwerte an der VA fallen für ein Auto ohne Tieferlegung sehr hoch aus, was
wie nun klar sein sollte mit dazu beiträgt, dass deine Reifen innen stärker verschleißen.
Um und über ein Grad habe ich mit Serienfahrwerk noch nicht gesehen. Schließlich liegt
der Sollwert ja auch bei -0°45'. Fahrdynamisch birgt das ja auch Vorteile, vor allem ein
geringes Untersteuern.
Hallo Zusammen,

bei meinem Scirocco gibt es ein Problem mit dem Sturz (vorne). Laut VW Werkstatt muss das Fahrwerk auf der einen Seite (vorne) komplett ersetzt werden (1.600 EUR), was aus meiner Sicht nicht sein kann. Deshalb suche ich gerade Hilfe bei Leuten die Ahnung von dem Thema haben und hier scheint das der Fall zu sein Smile

Mein Scirocco (neu gekauft) ist 3,5 Jahre alt und erst 15.000 km gefahren. Ist wie eine art Sonntagsauto Smile. Ich fahre keine Autobahn, hatte noch nie einen Unfall, noch irgendein Erlebnis, welches auf das jetzige Problem zurückschließen ließe. Ich bin im Gegenteil sehr sehr vorsichtig, ich fahre z.B. auf keine großen Bordsteinkanten, weil ich Querschnittsreifen habe und meine Felgen nicht kaputt machen möchte etc.

Mein Problem ist, dass mein Auto seit ein paar Wochen nach rechts zieht und ich immer ein Stück nach links lenken muss um gerade fahren zu können. Habe daraufhin mein Auto zu VW gebracht und die haben jetzt festgestellt, dass der Sturz auf der rechten Seite (vorne) bei 2° (negativ) liegt und auf der linken Seite (vorne) liegt der Sturz bei 0°.

Ich habe zwar von dem Zeug keine große Ahnung, aber müsste hier nicht nur die Spurstange vorne um 5 mm verschoben werden, um auf beiden Seiten einen Sturz von 1° zu erhalten, was doch dann in Ordnung sein müsste? Auf die 5 mm komme ich, weil der Reifen unten 1 cm weiter raussteht als der oberste Teil des Rades, was die 2° ergeben soll.

Außerdem, wenn ich das doch so richtig verstehe, ist ein Sturz von 0° vorne gar nicht Standard oder? Wenn ich das richtig gesehen habe, ist doch 1° der normale Ausgangspunkt?

Was sagt Ihr zu diesem Thema? Über eure Hilfe würde ich mich wirklich freuen.

P.S. Das Problem trat kurz vor dem Reifenwechsel (auf Sommerreifen) auf. Somit kann es hiermit schon mal nichts zu tun haben. Der Wagen war im Februar 2013 bei der HU und da ist nichts gewesen.

Gruß
Jens
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