(16.11.2015 09:58)Alcest schrieb: [ -> ]Leider werden solche Nachrichten erst interessant, wenn Sie bei uns vor der Haustür stehen.
Diese Terroranschläge sind nichts neues, ich finde es auch schrecklich was passiert ist, aber mich nervt es das erst jetzt darüber gesprochen wird, wo wir auch bald betroffen sein könnten.
Mein Vater ist Berufssoldat und gerade in Afghanistan und riskiert dort sein Leben und für Ihn betet keiner.
Er kämpft sein ganzes Leben schon gegen diesen Terror und es ist mittlerweile sein 12 Auslandseinsatz in einem Krisengebiet.
Es ist erschreckend, dass jetzt die Leute am lautesten schreien, die es vorher nicht interessiert hat (ich habe hier alles nur überflogen und will damit keinen explizit ansprechen!).
Die Probleme gibt es schon deutlich länger und verlagert sich jetzt nur - was auch zu erwarten war weil zu wenig dagegen unternommen wird.
Das soll lediglich als Denkanstoß dienen.
Genau das denk ich auch!
Plötzlich kommen die Leute mit ihrem falschen Mitgefühl um die Ecke und suchen durch ihre Profilbilder auf Facebook Anerkennung für ihre "Trauer". Oder vielleicht auch Aufmerksamkeit, ich weiß es nicht. Ich behalte mein Mitgefühl bei mir und muss dieses nicht durch irgendwelche Bilder zum Ausdruck bringen. Die letzten Tage schrieb ich mehrmals, dass sich keine Sau von denen auch nur ansatzweise in die Öffentlichkeit stellt, weil 1000 Unschuldige im Krieg ihr Leben verlieren. Aber plötzlich passiert etwas vor unserer Tür sind alle ERSCHÜTTERT. Diese Tat ist grauenhaft, aber in anderen Regionen sterben täglich mehr Menschen durch Waffen oder Hunger als in Paris. Nur wenige kümmert es.
Die Reichweite von den Vorfällen in Paris ist noch lange nicht abzusehen.
Nicht mal 24 Stunden danach wurden alle Flüchtlinge dafür verantwortlich gemacht bzw. das der Zustrom dieser dafür verantwortlich wäre.
Zu diesem Zeitpunkt gab es nicht die geringsten handfesten Fakten die diese "Theorien" unterstützt hätten.
Jetzt wird Stück für Stück bekannt das die identifizierten Täter wohl keine Flüchtlinge oder ähnliches waren sondern Einheimische mit ausländischem Hintergrund.
Dennoch halten alle die prinzipiell gegen dieses Thema sind daran fest das die Flüchtlings-Krise schuld an solch einer grausamen Tat wären... Einfach nur traurig.
Es wird langsam aber sicher in eine Richtung gehen die in Deutschland zuletzt vor 70 Jahren aktuell war.
Ich kann nicht nachvollziehen wie Leute eindeutig Rechts angehauchte Parolen schreien können und diese nicht als solche erkennen wollen.
Nicht jeder der etwas gegen diesen wirklich unkontrollierten Zustrom an fremden Menschen hat ist gleich ein Nazi (Nein, wirklich nicht).
Die Menschen haben Angst, was nunmal auch daran liegt das wir in Deutschland eine lange Zeit so ziemlich für uns waren und das auch gefälligst bleiben wollen (die Meisten zumindest).
Das Resultat sind die Reaktionen auf solche Anschläge die in Angst und absoluten Kurzschlussreaktionen ausarten.
Wir werden bald Krieg im eigenen Land haben wenn das so weiter geht befürchte ich.
Aber nicht die Flüchtlinge sind daran Schuld.
Sondern die verhärteten Fronten zwischen Rechten die die Menschen die Angst haben mit runtergebrochenen Parolen auf ihre Seite ziehen, der Politik die zur Zeit einen mehr als planlosen und unvernünftigen Kurs fährt und denen die am liebsten alle Flüchtlinge weltweit bei uns aufnehmen wollen obwohl wir von der Kapazität her schon am Limit fahren.
Schritte in die Richtige Richtung wäre erstmal ein vernünftiger und geplanter Kurs der derzeitigen Politik der auch wirklich gradlinig durchgeführt wird und die Bekämpfung von dem Terror in den Ländern aus dem die Flüchtlinge kommen.
Die Anschläge des IS in Paris bewirken (mehr als offensichtlich) genau das was sie sollen.
Angst (worauf die Rechten grade total geil sind), Präsenz in den Medien und die Möglichkeit weiter zuzuschlagen und somit einen Nährboden zu schaffen auf dem wir uns am Ende gegenseitig selbst zerfleischen.
Zum Thema Facebook stimme ich voll und ganz zu.
Anteilnahme kann man auch anders Zeiten, ein verändertes Profilbild ändert und bewirkt rein gar nichts.
Es zeigt höchsten Solidarität aber genau da hört es auch auf, denn für die meisten wäre mehr zu tun zu viel Arbeit die sich nicht rentiert.