ScIROCco Forum - Das erste Forum zum neuen VW Scirocco 3

Was mir in den letzten Tagen mächtig auf den Senkel geht:

Die Heuchelei bei denen, die Steinbrücks „Clown“-Statement kritisieren. Gestern auch
das Thema im Talk bei „Maybritt Illner“ im ZDF.

1. Es mag nicht unbedingt diplomatisch gewesen sein, aber der Mann hat Recht.
2. Sowohl Grillo als auch Berlusconi haben wiederholt Angela Merkel aufs Obszönste beschimpft („Nazi“, „fetter Arsch“)
3. Dass die Berlusconi-Presse ein williges Propagandawerkzeug ist – wen wundert es.
4. Traurig wird es wenn sich deutsche Medien und Politiker instrumentalisieren lassen.
5. Anständig und wahrhaftig wäre es Steinbrück beizupflichten.

Und nur mal so nebenbei, das stand an einem Lokal in Bergamo als wir im vergangenen
Jahr dort waren:



Damit ihr das nicht googeln müsst, dort steht:

„28. Juni, heute Abend geschlossen wegen Semifinale (Anm.: gegen Deutschland),
Auf die Fresse von Angela Merkel !!!“

Die letzten beiden Worte muss man wohl nicht übersetzen.

Ehrlich gesagt waren wir auch froh uns an diesem Abend nicht in einer Kneipe zu den Italienern
gesellt zu haben. Wir hatten da gewisse Vorahnungen. Die antideutsche Berlusconi-Propaganda
war auch vor einem Jahr bereits ein Thema.
Vielleicht sollten die Italiener mal darüber nachdenken, warum so viele von ihnen wieder einen
mehrfach verurteilten Kriminellen gewählt haben (gerade wieder 10 Jahre vor einem Mailänder
Gericht) anstatt sich über Peer Steinbrück aufzuregen.

Ich kanns auch nicht verstehen wie der Typ wieder 30% bekommen konnte,
da könnt ich durch die Decke gehen aber in andere Mentalitäten kann man
nicht hineinsehen.
Ich glaub sein Macho getue, ANTI-Homo Gelaber und seine enge
Verbundenheit mit dem Fussball kommen halt gut an bei seinen Wählern.
Natürlich hat Steinbrück recht und wäre er nicht so eine unsymphatische Trantüte,
würde er wahrscheinlich von jedem Unterstützung bekommen.

Viele Italiener wählen den Spacko erneut, da im Grunde sonst eh nur noch weitere von Korruption gelenkte Politiker zur Auswahl stehen. Der Berlusconi hat sich bereits die Taschen vollgemacht. Er wird von vielen entgegen unseres Verständnisses wiedergewählt, da die Menschen genau wissen, dass wenn jmd. anderes an die Macht kommt, der genau das gleiche mit ihrem Geld macht. Davor haben die Menschen Angst und behalten lieber die Skandalsau an der Macht, denn der hat seine Taschen bereits mehr als gefüllt und lässt die Kassen in Ruhe.
Meine Interpretation.

Wenn's den Menschen schlecht geht, ist Populismus schon immer die beste Wahltaktik gewesen. Traurig, aber wahr.
Und wie stark sich das italienische Volk einschränken muss, ist für uns nur schwer zu erfassen. Der Lebensstandard war schon vor der Krise niedriger.
Das merkt man in Süditalien erst im Winter, wenn die Leute in Decken eingewickelt in dem einzig beheizten Zimmer sitzen.
Das ist sicher kein vernünftiger Grund, so zu wählen, aber um es verstehen zu können, reicht es nicht einmal, ein in in Deutschland lebender Halbitaliener zu sein. Zumindest geht es mir so.
Ich hab eher Mitleid als Unverständnis. Hilft aber auch nix.

Ja, wenn es den Menschen schlechter geht haben die Rattenfänger Zulauf.
Fast wie bei uns Ende der 20er bis 1933. Aktuellere Vergleiche erspare ich
mir an dieser Stelle weil wir hier nicht zu politisch werden wollen (sollten).

(08.03.2013 17:51)Lobi_Earl schrieb: [ -> ]Viele Italiener wählen den Spacko erneut, da im Grunde sonst eh nur noch weitere von Korruption gelenkte Politiker zur Auswahl stehen. Der Berlusconi hat sich bereits die Taschen vollgemacht. Er wird von vielen entgegen unseres Verständnisses wiedergewählt, da die Menschen genau wissen, dass wenn jmd. anderes an die Macht kommt, der genau das gleiche mit ihrem Geld macht. Davor haben die Menschen Angst und behalten lieber die Skandalsau an der Macht, denn der hat seine Taschen bereits mehr als gefüllt und lässt die Kassen in Ruhe.
Meine Interpretation.

Ich weiß, dass in Italien viel so gedacht wird. Leider.

Nur ist es eben völlig falsch. So einer wie der kann niemals genug kriegen.
Als er an der Macht war hat er vor allem zwei Dinge gemacht:

- die Steuergesetzgebung so ändern, dass er selbst am meisten davon profitiert
- sich selbst eine Amnestie aussprechen und Gesetze rückwirkend so ändern, dass er straffrei bleibt

Schlimmer geht's einfach nicht mehr !!

Das ist insofern richtig traurig, als dass die Italiener richtig was können und
die Wirtschaft selbst eigentlich gesund ist. Die Hauptprobleme sind mangelnde
Rechtssicherheit und Korruption. Und mittlerweile auch der (starke) Euro, der
italienische Produkte zu teuer macht.

Immerhin: Eine Handvoll mutiger Ermittler, Staatsanwälte und Richter setzt
alles daran ihn dran zu kriegen. Auch die eigene Karriere. Wie jetzt in Mailand.
Hoffentlich gehen die Revisionen auch so durch.

Es gab in den 30er Jahren einen der wollte mit einen "Welt"-Krieg die Weltherrschaft an sich bringen.Mit dem Versuch ein vereintes Europa zu realisieren wird es bald einen neuen Weltkrieg geben.Deutschland hätte da nie mitmachen dürfen!Diese Globaliesierung wird über kurz oder lang der Verderb.......
Was zum bedenken.....
http://unzensiertinformiert.de/2011/10/null-bock/

(08.03.2013 20:42)the bruce schrieb: [ -> ]Immerhin: Eine Handvoll mutiger Ermittler, Staatsanwälte und Richter setzt
alles daran ihn dran zu kriegen. Auch die eigene Karriere.

...und das eigene Leben bzw. das der Angehörigen

@don_passato: Und deinen Link haben die auch schon entdeckt - ist down....

Als Italiener werd ich mich wohl oder übel hier beteiligen müssen

1. Ja, Peer hat Recht
2. Ich habe nicht gewählt, und um deutlich auszudrücken weshalb: ich wähle nicht zwischen Kotze und Scheisse

Ich verstehe den deutschen Standpunkt genauso wie ich den Standpunkt derer verstehen kann, in deren Augen sich Deutschland unbeliebt gemacht hat.
Deutschland hält an einem System fest, welches zum Scheitern verurteilt ist. Die ganze Welt tut das. Deutschland macht das, weil es von diesem System aktuell noch genügend profitieren kann:

Einfache Leute machen Schulden, um sich einen Scirocco davon kaufen zu können, und die weniger einfacheren Leute erspekulieren sich ihren Rocco, indem sie ihr Geld für sich arbeiten lassen.
Damit sich aber die weniger einfacheren Leute keinen Rocco, sondern einen Benz kaufen können, braucht es mehr Schulden, damit die Spekulationen ertragreicher sind: Dementsprechend muss man jedem Depp Geld leihen, im vollsten Wissen dass er es wahrscheinlich nicht zurückzahlen kann. => Jetzt haben wir die Krise.

Und wo liegt der Fehler?
Sowohl die einfachen, als auch die weniger einfacheren Leute sollten für ihr Auto _arbeiten_. Leute die nicht arbeiten, haben sich schlichtweg kein Luxusgut verdient.

18jährige Erben, welche ihr Leben lang nichts produktives geleistet haben, erhalten einen Freibrief dafür, unsere Ressourcen zu verschwenden; genauso wie arme Schlucker, welche sich nie im Leben ein Haus leisten könnten, aber in einem drin hocken. Wir alle verbrauchen mehr Ressourcen als wir nachliefern, weil unser System das zulässt.

Warum auch arbeiten, hat doch bis jetzt auch gut funktioniert => Und wie bereits erwähnt, für Deutschland funktioniert es immer noch. Für viele andere nicht.

Und jetzt erkläre mal einem Land, dass sie tiefgreifende Einschnitte in ihren eigentlich _nie_ verdienten Lebensstandart hinnehmen sollen, rein aus dem Grund, dass Spekulanten eines anderen Landes nicht auf ihr ebenfalls _nicht_ verdientes Geld verzichten müssen. Erkläre jemanden, weswegen es wichtig ist mit Milliarden an Steuergeldern Banken zu retten; Institutionen welche uns in diese Situation gebracht haben.

Erkläre all die Ungereimtheiten ohne dabei die Wahrheit sagen zu dürfen, denn die Wahrheit ist, dass Schulden und Wachstum uns alle irgendwann unweigerlich gegen die Wand fahren werden, sobald der Großteil merkt, dass ihr Geld eigentlich nicht wirklich das Wert ist, was es scheint zu sein.

Aus meiner Sicht gibt es nur 2 Möglichkeiten, diesen Knoten noch zu lösen: Entweder Banken abbrennen, und allesamt mit viel weniger zufrieden sein (Siehe Island), oder Krieg.

Im Fall von letzterem würde ich mir wünschen, dass sich nicht die Länder untereinander bekriegen, sondern diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden, welche im vollsten Wissen darüber diese Situation herbeigeführt, und für sich ausgenutzt haben. Reine Utopie; ich weiß.

Um wieder zurück zum Thema zu kommen: Lasst die Leute wählen, wen sie wollen; Eine Wahl nützt nur dann, wenn wir auch wirklich in einer Demokratie leben würden. Das ist schon lange nicht mehr der Fall; Wir leben in einem Diktat eines uns selbst auferlegten Systems und unser Motor ist der Unwillen, auf Gewohntes verzichten zu wollen.