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Normale Version: Zündkerzen lose -> Nachziehen. Drehmoment?
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Hi Mahlzeit,

kürzlich wurde mir gesagt (und ich habe genau das schon selber an meinem früheren 1,8T erlebt), dass Zündkerzen sich lösen können und das nicht gerade selten....

Jetzt möchte ich mal prüfen, ob meinen richtig angezogen sind.

Frage dazu: welches Drehmoment muss ich laut Vorgabe verwenden und muss ich die bereits eingeschraubten Kerzen nur mit diesem Drehmoment nachziehen oder einmal lösen und dann erneut anziehen?

Danke und Gruß

Markus
Drehmoment zieht man nie nach...
dann dürfte ich auch nicht wie immer wieder angewiesen die Radschrauben nachziehen...

i-rocer

Natürlich zieht man Zündkerzen mit Drehmoment an...

Anzugsdrehmomente für Zündkerzen

Immer, wenn Kräfte über einen Hebel auf einen Drehpunkt wirken, spricht man von einem Drehmoment.

Das trifft auch auf die Zündkerzenmontage zu. Hier spricht man jedoch vom Anzugsdrehmoment. Es gibt an, wie fest eine Schraube angezogen wird.

Hierbei wird das Anzugsdrehmoment so gewählt, daß sich die Verbindung unter allen Betriebszuständen nicht lösen kann.

Es ist deshalb wichtig, beim Zündkerzenwechsel die Anzugsdrehmomente und die Montagehinweise zu beachten. Sie sind detailliert im NGK Hauptkatalog aufgeführt. Erfahrungsgemäß werden viele der allerdings sehr selten auftretenden Temperatur- und Vibrationsschäden durch falsches Anzugsdrehmoment, d.h. durch Montagefehler verursacht. Insbesondere moderne Motoren reagieren hier äußerst sensibel.

Sind die Anzugsdrehmomente zu klein, drohen Kompressionsverlust, ein Lösen der Mittelelektrode und Temperaturschäden durch verminderte Wärmeabfuhr. Auch kann es zu einem selb ständigen Lösen der Zündkerze kommen. Werden die Anzugsdrehmomente zu groß gewählt, kann der Zylinderkopf beschädigt werden. Des weiteren können auf die Zündkerze zu stark einwirkende Kräfte zu einem Abriß des Gewindes führen.

Das Anzugsdrehmoment kann auch im nachhinein durch Messen der Höhe (Stärke) des Dichtringes ermittelt werden. Eine Zündkerze, deren Dichtring nicht zusammengedrückt ist, wurde mit einem zu geringen Anzugsdrehmoment angezogen. Umgekehrt ist eine Kerze mit einem zu stark gequetschten Dichtring mit einem zu hohen Anzugsdrehmoment angezogen worden.

Zusammenfassend lassen sich drei wesentliche Punkte festhalten:

Eine sachgerechte Zündkerzenmontage erfordert die strikte Einhaltung des Anzugsdrehmomentes sowie der Montageanleitung

Anzugsdrehmomente lassen sich auch nachträglich ermitteln.

Moderne Motoren reagieren besonders empfindlich auf Montagefehler.

Anzugsdrehmomente für Zündkerzen mit flachem Sitz (mit Dichtung):

18 mm
14 mm
12 mm
10 mm

Gußeisenkopf
35-45 Nm
25-35 Nm
15-25 Nm
10-15 Nm

Aluminiumkopf
35-40 Nm
25-30 Nm
15-20 Nm
10-12 Nm

Zum Installieren neuer Zündkerzen ohne Drehmomentschlüssel diese zuerst handfest bis zum Anliegen des Dichtringes montieren (keine Montagepaste erforderlich) und dann mit einem Zündkerzenschlüssel 1/2 bis 2/3 Umdrehungen weiterdrehen.
so, jetzt bin ich auch wieder da und kann mich weiter diesem Beitrag widmenWink Hatte schon Panik, dass ich wegen dem, was ich da heute geschrieben habe, zerrissen werde. Es sollte eine Einleitung zu einer ironisch formulieren "Einsicht" sein, aber dann stand mein Chef neben mir.....

"dann dürfte ich auch nicht wie immer wieder angewiesen die Radschrauben nachziehen... "

Das war so gemeint, dass ich eigentlich den Satz so weiter führen wollte: ....ist der Standard Kommentar von Unwissenden, die Falschaussagen auch noch weiternutzen und auf andere Sachverhalte übertragen. Eine Radschraube nachzuziehen ist technischer Nonsens und kommt aus der Vorkriegszeit. Was ich sagen will: Du hast vollkommen recht. Per Drehmoment angezogene Schraubenverbindungen kann man nicht zielführend "nachziehen", weil das Losbrechmoment u.U. größer ist als das Drehmoment, welches man auf die Schraubenverdindung bringen möchte. Der Drehmomentschlüssel würde also schlimmstenfalls auslösen, obwohl die Schraube in dem Fall gar nicht mit diesem Drehmoment angezogen wurde.

Weswegen ich dies aber trotzdem gefragt habe liegt einfach daran, dass hier keine feste Unterlegscheibe unter der Dicht- bzw. Auflagefläche der Kerze liegt. Diese lässt sich zusammendrücken und ist dann evtl. bei einem erneuten Anziehen nicht mehr dichtfähig. Ich habe auch mal gehört, dass die Werkstätten genau deswegen nicht vor Eintreten des Wechselintervalles die Kerzen zur optischen Kontrolle heraus drehen. Aber man hört viel und davon ist vieles Käse....aber es hat mich trotzdem zu dieser Frage angeregt.

So, jetzt bin ich aber um nix weiter: wie man eine neue Kerze anzieht, wurde ja vollkommen korrekt erklärt. Aber wie sieht es mit einer losgedrehten gebrauchten Kerze aus?Nixweiss Ich weiß nur noch von mein em 1,8T, dass ich die mal los hatte um zu schauen, ob der Wagen zu fett läuft und ein paar Wochen später hat sich eine losgerappelt. Damals hatte ich die Kerzen mit Drehmoment angezogen. Ich meine, es waren 30 Nm aber ist ja egal: wir fahren keinen 1,8TWink
Hab was mit 28Nm im Hinterkopf, Motor selbstredend kalt.

Aber schau doch mal im Reperaturleitfaden, welcher hier grad die Runde macht. Steht im Heft Inspektion/Wartung...
Interessantes Thema. Ich wollte meine Kerzen auch schon längst mal angeschaut haben.

Ich zitiere mal ein paar Seiten:

Zündkerzen mit Flachdichtsitz: (Die am meisten verwendete Zündkerzenbauart)
Neue Zündkerze nach erster Drehhemmung um ca. 90° weiterdrehen.
Gebrauchte Zündkerze um so viel Grad weiterdrehen, wie es einer Uhrzeigerbewegung von ca. 5 Minuten oder einem Winkel von ca. 30° entspricht.

[Quelle:http://home.datacomm.ch/mad-/zuendkerzen.htm]


Gebrauchte Zündkerze, bei der sich der Dichtring schon gesetzt hat: Zündkerze nach Aufsitzen des Gewindebundes um ca. 1/8 Umdrehung festziehen.

[Quelle: http://www.motorradonline.de/de/motorrae...ln/293363]

Schade leider ist Motorlexikon.de mittlerweile kostenpflichtig, das war eigentlich eine sehr vertrauenswürdige, gute Anlaufstelle für solche Fragen.
Zumindest scheinen auch andere Quellen ungefär von 30° grad zu sprechen. Naja bei den alten Kisten die ich bisher gefahren bin reichte ein einfaches "handfest", aber jetzt..... Wink

In dem umlaufenden PDFs ist leider kein Wert angegeben, nur der Hinweis wo er steht. Dieses Heft ist dann leider aber nicht Bestandteil der PDF Sammlung. Fraglich ob VW für gebrauchte etwas angegeben hat.
OK, dankePray Also bin ich ja schonmal nicht der Einzige, der sich diese Frage stelltWink Ich dachte schon, dass diese meiner Meinung nach berechtigte Frage mal wieder als "du denkst zu viel und musst mehr machen" abgetan wirdTongue Aber wer schonmal eine losgerappelte Kerze hatte wird das nicht nochmal haben wollen....

OK, aber so richtig schlau werde ich auch aus diesen Abhandlungen nicht, weil sie sich widersprechen oder zumindest nicht das Gleiche wiedergeben....zumal eine Orientierung über die Drehhemmung sehr subjektiv ist. Der eine, z.B. Zahnarzt von Beruf, fasst mit zwei Fingern an und wird deutlich früher eine Drehhemmung feststellen als ein 150 kg wiegender Stahlbauer, der mit beiden Pranken nach dem Schlüssel greift. Präziser wäre eine Angabge wie "Festziehen bis zum Auslösen des Drehmomentschlüssels, welcher auf 20 Nm eingestellt ist und dann noch 30° weiter drehen zum Festziehen". Aber wenn ich das zw. den Zeilen richtig interpretiere, dann soll man entweder mit Drehmoment lt. Tabelle oder wenn kein Drehmomentschlüssel vorhanden, laut Faustregeln wie "von Hand fest ziehen und dann mit dem Kerzenschlüssel weitere 30° anziehen" vorgehen. Richtig?!
Kann man zuviel denken? Vielleicht kann man sich zuviele Sorgen machen aber Gedanken an sich? Wink Ok das wird zu philosophisch...

Ich hatte zwar noch keine lockere Kerze aber nachdem früher jedes jahr die Kerzen zumindest mal angeschaut wurden, werd ich zappelig bei dem langen Wechselintervall.

Aber Thema anziehn der Kerze ist genau so interessant wie die Sache mit dem Drehmomentschlüssel zum Schrauben lösen Wink

Als erstes wäre es mal interessant zu wissen was für Momente VW angibt, ob da für gebrauchte auch welche angegeben sind usw.

Bei dem ersten Link geht der Autor, so verstehe ich es zumindest, erstmal von der Arbeit ohne Drehmomentschlüssel aus. Also anziehn von Hand, bis nichts mehr geht, und dann den entsprechenden Winkel weiter. Natürlich, wie dein Vergleich zeigt, keine genaue Sache. Ob die Dichtung nach dem Handfest anziehn aufliegt wird man ja eventuell nicht optisch prüfen können.
Also an sich würd ich mich deiner Meinung anschliessen, bei vorhandenem Drehmomentschlüssel dann nach Tabelle bzw Angaben von VW anziehn und sonst nach der Beschreibung.

Im großen und ganzen hat es früher ja auch mit dem einfachen Handfest funktioniert aber man weiß es ja gern genau und fragt sich was dahinter steckt.
So, jetzt wo es wieder etwas wärmer wird traue ich mich auch wieder nach draußen an mein Auto ohne Angsz zu haben, dass ich mir die eiskalten Knochen irgendwo blau schlageBig Grin

Ich hab vorhin nochmal in den SSP gesehen um Drehmomente zu erfragen: steht nix drinHuh, nur ein Verweis aus Rep.Gr. 28. Wo finde ich das denn nun wieder? Erwähnt wird hier auch, dass die Zündspulen, wenn sie keine neuen sind, mit Fett eingeschmiert werden müssen. Ich denke mal so wie das aussieht, um den Kontaktbereich zur Zündkerze frei von Feuchtigkeit zu halten. Was kann ich denn da sonst noch für nehmen außer zu VW fahren und davon ne Tube kaufen zu müssen?
Referenz-URLs