01.09.2010, 23:27
Moin,
habe heute mein zweites Fahrsicherheitstraining gemacht, diesmal beim ADAC mit dem Rocco. Das erste hab ich direkt bei VW in WOB mit einem Golf VI gemacht. Zunächst kann ich sowas nur jedem ans Herz legen: Eines der wenigen Events die was bringen und gleichzeitig richtig spaß machen!
Habe für die Frage hier keinen richtigen Bereich gefunden, daher Smalltalk.
Situation war folgende: Man fährt mit dem Auto mit 40 km/h über eine bewegliche Platte. Sobald die Heckachse auf der Platte ist, bewegt sich diese ruckartig zur Seite-> Heck wird verschoben und das Fahrzeug bricht sofort aus. Aufgabe war nun durch Gegenlenken das Fahrzeug versuchen zu stabilisieren OHNE zu Bremsen. Sollte man merken, dass man die Kontrolle verliert eine Vollbremsung machen.
Im Voraus fragte der Trainer was man machen soll, wenn man merkt, dass das Auto ausbricht und reines Gegenlenken sinnlos ist. Meine Antwort war: Entweder Gas geben oder Vollbremsung. Laut ihm auf keinen Fall Gas geben sondern sobald man merkt, dass man das Ausbrechen nicht mehr handeln kann voll auf die Bremse. Hintergedanke war folgender: Habe ja meinen BF17 seit Januar und durfte dann gleich A6 fahren. Bei Schnee und Eis hab ich dann mal (war alles frei) demonstrativ Vollgas gegeben: Das ESP war am schaffen aber ausgebrochen ist nix groß, klar der Audi hat sich ja dank Frontantrieb selbst in die Spur gezogen. Auch in Wolfsburg sollte eine Kurve auf glatter Fahrbahn gefahren werden. Ohne Gas keine Chance das Auto macht was es will und schlittert gradeaus weiter in die Pylone. Lasse ich das Gas stehen reagiert das Auto erstmal viel direkter und das ESP geht rein und zieht mich rum. Beim "ohne Gas" Versuch ging das ESP gar nicht erst rein, wie denn auch? Bin über die Vorderräder gerutscht ergo gabs keine heftigen Lastwechsel die ESP auslösen würden.
Zurück zum heutigen Training: Erster Versuch Beschleunige auf 40, die Platte kommt. Zack! Heck bricht aus. Ich runter vom Gas und lasse rollen trotz sofortigem Gegenlenken habe ich keine Chance das Heck auch nur ansatzweise einzufangen. Trotz Vollbremsung stehe ich quer zur Ursprungsfahrtrichtung einmal drehe ich mich auch komplett.
dies geht einige Male so, ehe es mir zu bunt wird und ich einfach mal das Gas stehen lasse. Und siehe da: Heck bricht aus ich lenke nur einen Bruchteil von dem voherigen Lenkeinschlag (vorher war Voll eingeschlagen) und das Auto kommt problemlos in die Spur. Bremsen absolut nicht nötig das Auto bricht auch nicht in die Gegenrichtung aus.
Bin also nachwievor davon überzeugt, dass es entgegen der Trainermeinung absolut tödlich ist bei einem ausbrechenden Frontriebler vom Gas zu gehen und versuchen nur per Lenkung gegenzusteuern. M.E entweder sofortige Vollbremsung oder Gegenlenken und Gas geben.
Die Erfahrung war auch, dass wenn ich zunächst wie im Auftrag gegen lenkte und dann nach wertvollen Sekunden erst vollbremste selbst das ESP nur noch Zuschauer war-> Quer zur Fahrtrichtung oder volle Drehung. In der Praxis entweder die Baumreihe neben der Fahrbahn oder der LKW im Gegenverkehr.
Wie steht ihr dazu? Auch das Beobachten der anderen Kursteilnehmer bestätigte meine Theorie: Wer sich nicht drehte oder nur wenig vom Kurs abkam stand weiterhin merklich auf dem Gas.
Ist jetzt ein ganzer Roman draus geworden, aber ich finde das Thema eigentlich recht spannend und gerade für mich als "Junger Fahrer" sind Praxiserfahrungen hierzu sehr wertvoll. Auch hoffe ich natürlich, dass so eine Situation nie in der Praxis auftaucht: Schon im Training ist es ein dummes Gefühl, wenn man selbst für die elektronischen Helfer zu schnell ist und gnadenlos in die Pylonenreihe brettert (die das klassische Kind/Kinderwagen auf der Fahrbahn simulieren), weil die Physik die Grenzen bestimmt.
Grüße,
Julian
habe heute mein zweites Fahrsicherheitstraining gemacht, diesmal beim ADAC mit dem Rocco. Das erste hab ich direkt bei VW in WOB mit einem Golf VI gemacht. Zunächst kann ich sowas nur jedem ans Herz legen: Eines der wenigen Events die was bringen und gleichzeitig richtig spaß machen!
Habe für die Frage hier keinen richtigen Bereich gefunden, daher Smalltalk.
Situation war folgende: Man fährt mit dem Auto mit 40 km/h über eine bewegliche Platte. Sobald die Heckachse auf der Platte ist, bewegt sich diese ruckartig zur Seite-> Heck wird verschoben und das Fahrzeug bricht sofort aus. Aufgabe war nun durch Gegenlenken das Fahrzeug versuchen zu stabilisieren OHNE zu Bremsen. Sollte man merken, dass man die Kontrolle verliert eine Vollbremsung machen.
Im Voraus fragte der Trainer was man machen soll, wenn man merkt, dass das Auto ausbricht und reines Gegenlenken sinnlos ist. Meine Antwort war: Entweder Gas geben oder Vollbremsung. Laut ihm auf keinen Fall Gas geben sondern sobald man merkt, dass man das Ausbrechen nicht mehr handeln kann voll auf die Bremse. Hintergedanke war folgender: Habe ja meinen BF17 seit Januar und durfte dann gleich A6 fahren. Bei Schnee und Eis hab ich dann mal (war alles frei) demonstrativ Vollgas gegeben: Das ESP war am schaffen aber ausgebrochen ist nix groß, klar der Audi hat sich ja dank Frontantrieb selbst in die Spur gezogen. Auch in Wolfsburg sollte eine Kurve auf glatter Fahrbahn gefahren werden. Ohne Gas keine Chance das Auto macht was es will und schlittert gradeaus weiter in die Pylone. Lasse ich das Gas stehen reagiert das Auto erstmal viel direkter und das ESP geht rein und zieht mich rum. Beim "ohne Gas" Versuch ging das ESP gar nicht erst rein, wie denn auch? Bin über die Vorderräder gerutscht ergo gabs keine heftigen Lastwechsel die ESP auslösen würden.
Zurück zum heutigen Training: Erster Versuch Beschleunige auf 40, die Platte kommt. Zack! Heck bricht aus. Ich runter vom Gas und lasse rollen trotz sofortigem Gegenlenken habe ich keine Chance das Heck auch nur ansatzweise einzufangen. Trotz Vollbremsung stehe ich quer zur Ursprungsfahrtrichtung einmal drehe ich mich auch komplett.
dies geht einige Male so, ehe es mir zu bunt wird und ich einfach mal das Gas stehen lasse. Und siehe da: Heck bricht aus ich lenke nur einen Bruchteil von dem voherigen Lenkeinschlag (vorher war Voll eingeschlagen) und das Auto kommt problemlos in die Spur. Bremsen absolut nicht nötig das Auto bricht auch nicht in die Gegenrichtung aus.
Bin also nachwievor davon überzeugt, dass es entgegen der Trainermeinung absolut tödlich ist bei einem ausbrechenden Frontriebler vom Gas zu gehen und versuchen nur per Lenkung gegenzusteuern. M.E entweder sofortige Vollbremsung oder Gegenlenken und Gas geben.
Die Erfahrung war auch, dass wenn ich zunächst wie im Auftrag gegen lenkte und dann nach wertvollen Sekunden erst vollbremste selbst das ESP nur noch Zuschauer war-> Quer zur Fahrtrichtung oder volle Drehung. In der Praxis entweder die Baumreihe neben der Fahrbahn oder der LKW im Gegenverkehr.
Wie steht ihr dazu? Auch das Beobachten der anderen Kursteilnehmer bestätigte meine Theorie: Wer sich nicht drehte oder nur wenig vom Kurs abkam stand weiterhin merklich auf dem Gas.
Ist jetzt ein ganzer Roman draus geworden, aber ich finde das Thema eigentlich recht spannend und gerade für mich als "Junger Fahrer" sind Praxiserfahrungen hierzu sehr wertvoll. Auch hoffe ich natürlich, dass so eine Situation nie in der Praxis auftaucht: Schon im Training ist es ein dummes Gefühl, wenn man selbst für die elektronischen Helfer zu schnell ist und gnadenlos in die Pylonenreihe brettert (die das klassische Kind/Kinderwagen auf der Fahrbahn simulieren), weil die Physik die Grenzen bestimmt.
Grüße,
Julian